Ich habe mich entschieden, heute einen Ruhetag einzulegen. Mein Plan ist, tausend Kilometer im Monat abzuradeln. Nach 14 Tagen habe ich fast 600 Kilometer hinter mich gebracht. Es gibt also keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben.
Gestern habe ich noch in meiner Cabin übernachtet. Das war originell aber der Platz war eigentlich für Wohnmobile gemacht. Es gab also nur ein Bad und eine Toilette, die gemeinschaftlich genutzt werden konnte. Das WiFi war auch miserabel. Ich musste doch noch den letzten und schwersten Bergabschnitt planen. Das geht bei Komoot nur online. Also bin ich für die zweite Nacht in Castlegar noch einmal umgezogen.

Nach meinem Oatmeal-Frühstück machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Das waren noch einmal fünf Kilometer steil bergab. Die Stadt macht einen sehr freundlichen Eindruck. Man bemüht sich in Allem um ein gewisses Niveau. Es gab wieder Radwege. An der Hauptstraße standen Bäume und Parkbänke.




Es gibt einen gepflegten Park und ein kleines „Naherholungsgebiet“. Das ist Zuckerberg Island. Namensgeber ist nicht Facebook-Zuckerberg, sondern ein russischer Einwanderer, der auf der Insel eine russische Kirche errichtet hat. Zuckerberg war Angehöriger einer Glaubensgemeinschaft die auch nach Kanada auswanderte: die Doukhobors. Nachschlagen bei Wikipedia lohnt sich. Sehr Interessant was dort steht


Überhaupt scheint die russische Community noch stark vertreten zu sein. Die Schule ist neben englisch und französisch auch russisch „gebrandet“.


Nach zwei Wochen Dauereinsatz habe ich mein Rad einer Wartung unterzogen. Schließlich ist es der tragende Bestandteil meiner Reise. Wir beide, das Rad und ich, haben somit eine sehr sensible Beziehung. In einem 1$-Shop habe ich mir Wegwerfhandschuhe und eine Dose WD40 gekauft. Im Schatten, hinter dem Supermarkt habe ich das gute Stück wieder auf Vordermann gebracht, einschließlich Kette ölen.

Heute übernachte ich in einem festen Gebäude, mit allem Komfort. Ich habe bei booking.com das günstigste gewählt und wurde trotzdem positiv überrascht. Best Western kennen ich auch aus Europa, da ist es aber meist die schlechteste Wahl. Große Wäsche ist gemacht, das Fahrrad ist sauber und ich bin ausgeruht, so kann ich morgen voller Energie wieder in die Berge vorstoßen.
