
Das Beste zu Beginn: in meiner Spendenaktion sind jetzt 533 Euro zusammen gekommen. Vielen Dank an alle Spender. Für das vierte Fahrrad fehlen jetzt nur noch 55 Euro.
Ich habe mich entschieden die nächsten Tage nicht weiter dem Highway Nr.3 zu folgen, sondern die Alternative, den Highway Nr. 3A zu nutzen. Wäre ich der Nr.3 weiter gefolgt, hätte ich zwar 50 Kilometer Strecke gespart aber 500 Höhenmeter mehr zu bewältigen. Zur Entscheidung beigetragen hat vor allem die Aussicht, zwei Tage am Wasser entlang fahren zu können. Erst geht es am Kootenay River entlang, dann am Ostufer des Kootenay Lake Richtung Süden. Für heute bedeutet das 80 Kilometer Strecke und 620 Höhenmetern. Es gibt aber kaum längere Steigungen. Es geht immer auf und ab. Da kann man in kürzeren Abständen auch mal die Beine hoch nehmen, weil es bergab geht.


Der Kootenay River wurde um 1930 in mehreren Stufen aufgestaut und mit Wasserkraftwerken versehen. Soweit ich das erkennen konnte, sind alle in noch in Betrieb, wenn auch modernisiert. Nach meinem Verständnis hat sich dadurch auch der Kootenay Lake gebildet. Der See ist über 100 Kilometer lang. Das sind wäre bei uns sicher der größte See Deutschlands. Hier ist er ein kleiner unter vielen.


Die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten am Ziel ist begrenzt. Am Ende der Etappe gibt es eine Fährverbindung über den See. Auf der Seite, wo die Fähre ablegt, gibt es ein Dorf und einen Campingplatz, der ganz schlecht bewertet wird, dafür aber noch andere, feste Übernachtungsalternativen. Auf der Seite, wo die Fähre anlegt, gib es nichts mehr außer einen Campingplatz mit gutem Rating. Ich bin das Risiko eingegangen und habe mich „übersetzen lassen“. Wieder Glück gehabt. Der Platz liegt so ziemlich in der Wildnis, hat aber alles, was ich gern hätte: eine Dusche und sogar Strom. So brauche ich außerdem morgen früh nicht als erstes auf die Fähre warten. Ich bin gleich auf der richtigen Seite und kann losradeln.

Die Fähre fährt bestimmt 15 mal am Tag und ist 45 Minuten unterwegs. Am Terminal habe nicht keinerlei Kassenhäuschen oder Hinweise auf den Preis der Überfahrt gesehen. Die Fähren kosten nichts, man zahlt genügend Steuern, erklärte mir ein Autofahrer. Als es dann los ging haben mich alle zuerst auf die Fähre gelassen. Kein Wettrennen oder so etwas…
