So ein Ruhetag scheint manchmal subjektiv gar nicht unbedingt nötig. Ich könnte ja auch noch ein paar Tage weiter fahren. Wenn er dann aber doch stattfindet, ist man nach ein paar Stunden ganz dankbar für die Pause.
Ich saß fast den ganzen Vormittag in der Sonne im Marina Park von Thunder Bay. Die Entspannung zahlt sich bestimmt aus. Vor allem, weil ich gestern Abend noch den nächsten 700-Kilometer-Abschnitt bis zur nächsten „Großstadt“ vorgeplant habe. Bis Sault Ste. Marie geht’s in neun Etappe dann richtig zu Sache. Es sind neben der Distanz noch täglich 500 bis 900 Höhenmeter zu klettern. Also ist heute gewissermaßen „Ruhe vor dem Sturm“.


Eine richtig lange Pause mache ich dann zusammen mit meiner Frau in drei Wochen. Sie kommt mach Toronto und wir verbringen 10 Tage zusammen. Wir haben mit der Organisation schon angefangen: Flug, erstes Hotel, Mietwagen usw. Dadurch wird das alles schon greifbar.
Thunder Bay ist eine ausgewachsene Hafenstadt. Ich habe nicht schlecht gestaunt hier auch richtige Hochsee-Pötte im Hafen zu sehen. Bis zum Atlantik sind es noch über zweitausend Kilometer!

Der Marina Park ist eigentlich das Juwel der Stadt. Die Anlage ist gepflegt und schön gestaltet. Das obligatorische Kriegerdenkmal fehlt nicht. Irgendwie bedrückend, dass kanadische Matrosen ihr Leben lassen mussten. Sie kommen aus einem Land, das noch nie einen Krieg auf dem eigenem Territorium erleben mussten. Warum sind sie nicht einfach zu Hause geblieben? Als Äquivalent gibt es auch ein Tai Chi-Areal nebenan.



In der Stadt gibt es einen International Friendship Garden. Dort haben alle Nationen eine Objekt gestaltet. Übrigens gibt es in Thunder Bay die größte finnische Community in Kanada. Schockiert war ich vom deutschen Beitrag im Park. Banaler geht es nicht. Einfach zum Schämen.

