
Die Wetterprognose trieb mich heute wieder früh aus dem Schlafsack. Um Sieben saß ich auf dem Rad. Vorher habe ich sogar noch einen Kaffee in der Tankstelle des Ortes getrunken. Was mich so antrieb, war die Vorhersage von Gewitter am Nachmittag und Wind aus der „falschen“ Richtung.

Mein Ziel war 80 Kilometer entfernt. Es gibt hier kaum Ortschaften. Zum Glück fand ich einen Campingplatz in erreichbarer Nähe, den ich als Ziel auswählen konnte. Die Bedingungen waren sehr gut. Die Sonne schien zwar nicht, aber die Temperaturen lagen über 15 Grad, gegen Mittag sogar um die Zwanzig.
Highlights auf der Strecke gab es ja kaum. Das allgegenwärtige Grünland wurde wieder etwas hügeliger. Ab und zu war ein See zu sehen. Verwunderlich, dass sie alle einen brakigen und fauligen Gestank verbreiten.



Überrascht war ich, als ich plötzlich Berge von Salz an den Ufern des Chaplin Lake zu sehen bekam. Ich habe dann gelesen, daß das der zweitgrößte Salzsee Kanadas ist. Das es hier überhaupt Salzseen gibt, war mir nicht klar.

Kurz vor dem Ziel habe ich meine Wasservorräte in Mortlach auffüllen wollen. Das gab mir die Gelegenheit, einen kanadischen Wochenendmarkt zu erleben. Die Hauptstraße war voll mit Ständen. Leider wurde nur Schnick- Schnack verkauft: selbstgemachter Schmuck, Seife usw. Die Leute waren wie aus dem Häuschen, also freute ich mich mit.


Mein Campingplatz war wohl mal ein Referenz-Objekt der kanadischen Tourismusbehörde. Eröffnet wurde er 1963. leider sieht es aus, als wäre seit dem nichts weiter passiert. Egal, ich hatte einen Platz für mein Zelt, bevor es anfing zu Regnen. Mal sehen, wann der Sommer in Kanada beginnt?
