19.07.2023 Sheguiandah. Tag 62 – 4298 Kilometer

Mein Standort heute Abend

Man sollte sich nicht blind auf Komoot verlassen. Das war die erste Erkenntnis des Tages. Frohen Mutes ging ich die Etappe des Tages mit der Gewissheit an, dem Trans-Canada-Highway schon beim Start entgangen zu sein. Komoot schlug mir eine Nebenstraße vor, die den letzten Abschnitt des Highways umgehen konnte. Nach fünf Kilometern stand ich vor einer Schotterpiste. Diese hätte ich dann zwanzig Kilometer fahren müssen. Das geht nur im Schritttempo und kostet enorm viel Kraft. Also bin ich umgekehrt und doch das letzte Stück Trans-Canada-Highway gefahren. Eine wichtige Erfahrung: fahre in Kanada nur Straßen, die eine Nummer haben. Alles andere sind Feldwege.

Eine Kirche der First Nations, noch in Massey

Es dauerte keine zwei Stunden und ich hatte den Abzweig zum Highway Nr.6 erreicht. Hier fährt es sich erheblich entspannter. Die großen Trucks benutzen dem Highway nicht, weil er eine Fährverbindung enthält. Bleib also nur der lokale Verkehr und die Touristen. Das lässt sich ertragen.

Das ersehnte Schild.
Die Feuerwehr putzt am Drive in von „Tim Hortons“ Frontscheiben gegen eine Spende.

Die Landschaft ist jetzt durch die vielen Inseln und Buchten geprägt, über die der Highway Richtung Süden führt. Das heißt aber nicht, daß es flach ist. Das auf und ab hält sich aber in Grenzen. Die Inseln sind größtenteils bewaldet. Ab und zu sieht man eine Lagune. Der größte Ort auf Manitoulin Island ist Little Current. hier habe ich noch einmal mein Food-Vorräte aufgefüllt und Bargeld aus dem Automaten geholt. Auf manchen Campingplätzen muss ich bar bezahlen (geht wahrscheinlich an der Steuer vorbei).

Erheblich streßfreier zu fahren

Little Current ist über eine altertümliche Drehbrücke mit Birch Island, der vorgelagerten Brücke verbunden. Es hat sogar ein Ortszentrum am Hafen, daß ganz ansehnlich ist. Die Nächste größere Stadt sehe ich erst wieder hundert Kilometer nach dem ich von der Fähre gefahren bin.

Die Drehbrücke. Da kommen die großen Trucks zum Glück nicht drüber.

Durch den geringeren Verkehr ist anscheinend auch der Wildwechsel intensiver. Ich bin froh, daß ich nur am Tage fahre. Heute hatte ich die zweite Bären- Begegnung. Der arme lag leider tot am Straßenrand. Ich kam gerade vorbei als er weggeräumt werden sollte. An einigen Abschnitten gibt es auch Wildzäune.

Mein Campingplatz ist zwar nicht der modernste, aber gut organisiert. Vor allem hat er einen Recreation Room. Für morgen früh und Vormittag ist Regen angesagt. Da kann ich dann im Trockenen abwarten bis ich das letzte Stück zur Fähre in Angriff nehme.

Campingplatz am See und weg von Highway. Das wird bestimmt eine ruhige Nacht.

Ich hatte auch wieder einen Platten. Zum Glück erst unmittelbar am Campingplatz. So hatte ich beste Bedingungen zu flicken. Diesmal hat irgendetwas den Reifen durchstochen. Wahrscheinlich ist das Profil doch schon ganz schön runter. Eigentlich sollten die Schwalbe -Marathonreifen widerstandsfähiger sein.

2 Kommentare

  1. Hoi Lutz,
    wenn du mit Komoot deine Tour planst welcher „Rad“ ( Fahrrad) hast du dann angeklickt? Wenn du Rennrad anklickst, hast du meistens überwiegend asfalt Belag auf der vorgeschlagenen Route
    Grüße von ein treuer Lese-Begleiter
    Willem

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