Vom Harz an die Ostsee – 4. Etappe (31.05.2020)

100 km von Wismar nach Graal-Müritz

Am Morgen der Schluss-Etappe weckt mich starkes Rauschen: der Wind in den Bäumen. Natürlichl kommt der Wind aus Nord-Osten. Das ist meine Hauptsächliche Fahrtrichtung. Ich hatte keine Ruhe mehr im Bett und war eine Stunde früher als geplant auf dem Rad. Da mein Hotel  im Westen  von Wismar lag, könnte ich zum Start durch die menschenleere Stadt rollen. 

Der Hafen in Wismar am Sonntagmorgen
Man achte auf die Beschriftung des Gebäudes. Warm baden ist etwas Besonderes

Ab dem  Ortsausgang Richtung Poel hatte mich  der Wind Fest im Griff. Passenderweise gab es auch ein entsprechendes Hinweisschild

Ich habe mich gegen den Ostsee- Radweg entschieden. Der ist noch windanfälliger und am Sonntag zu Pfingsten sicherlich rappelvoll. Es ging also weiter landseitig über Neu Bukow und Kröpelin. Das war 10 Km länger. Davon waren hinter Neu Buckow 2 km Sandweg. Das könnte Ich verkraften. ab Kröpelin gab es einen Radweg entlang der B105. Ruckzuck war ich in Bad Doberan und dann auch in Rostock

Die Mùhle in Stove
Die Molli in Bad Doberan

Die Menschenmassen in Rostock gaben mir recht, nicht über Warnemünde gefahren zu sein. Dort war es sicher noch voller. Die letzten 20 km bis nach Graal-Müritz verflogen wie nichts. Das Pferd konnte den Stall schon riechen.

Vom Harz an die Ostsee  – 3. Etappe (30.05.2020)

110 km von Hitzacker bis  nach Wismar

Schreck in der Morgenstunden: Hundert Meter nach der Abfahrt fällt mir das rechte Pedal auf die Straße. Vermutlich ist bei der Auffahrt zum Hotel am Vorabend eine Befestigung gebrochen. Dann hatte ich gleich  mehrfach Glück. Ich brauche nur den Berg wieder abfahren und schon stand ich vor dem einzigen Radhändler in Hitzacker. Der hat mir, weil ich der erste Kunde war,  gleich einen neuen Pedalsatz angeschraubt. Mit einer Viertelstunde Verspätung war ich auf der Elbfähre. Der Fährmann machte die Fahrt nur für mich.

Elbfähre Hitzacker

Gelandet bin ich dann auf einem kleinen Stück Westen im Osten. Das einzige Gebiet der gebrauchten Bundesländer auf der Ostseite der Elbe. Es heißt Amt Neuhaus.  Eine eigenartige Stimmung fühlt man dort: ein Westbiotop abgeschnitten und vergessen… Irgendwie verwunschen

Herrenhof, gleich hinterm Deich
Ein Bauernhof in Pinnau / Amt Neuhaus

Dann kam ganz unbemerkt der „Grenzübertritt“ nach Mecklenburg. Auch  hier war fast nichts los. Totale Stille! In den Dörfern würde gehämmert, gemäht oder die Straße gefegt. Eine hieß übrigens „Am KFL“. Mal sehen, ob jemand damit noch etwas anzufangen weiß.

Kirche in Warlitz
Eingewachsenes Wiegehaus der LPG Pinnau

Mit üblichen Gegenwind ging es dann über Lübtheen und Hagenow nach  Schwerin. Nicht weiter aufregend. Die Kiefernwälder häufen sich.  Im Gegenwind war der Tank schnell leer. Ich brauche in Hagenow ein Stück Mohnkuchen zum zweiten Frühstück. Die Straßen wurden immer voller. Gekennzeichnete Radrouten durch den Wald waren aber bei der Trockenheit unbefahrbare Sandpisten. Also blieb nur der Radweg an der Bundesstraße. In Schwerin habe ich dann die geplante Mittagspause gemacht.

Schweriner Schloss
Mein Rad war sicher. Dieser Oma nimmt niemand etwas weg

Dann ging es die letzten 35 Kilometer weiter bergauf und bergab nach Wismar. Das ist eine mir von Rennrad Touren bekannte Strecke.

Grüner geht’s nicht. Ein Acker bei Zickhusen

Vom Harz bis an die Ostsee – 2. Etappe (29.05.2020)

130 km von Braunschweig nach Hitzacker

Bei besten Wetter und mit wenig Wind ging es weiter Richtung Norden. Aufgefallen sind sind mir die fast durchgängig vorhandenen Radwege. Die Lüneburger Heide ist schon erheblich entspannter zu befahren als das Gebiet um Salzgitter. Es gibt „Abstand“ zwischen der Orten. Der Blick wird nicht ständig von Industrie-Anlagen beeinträchtigt. Die langen Geraden muss man in Kauf nehmen. So geht es zum Beispiel hinter Gifhorn 10km schnurgerade aus. Trotzdem ist die Heide schön. Besser gefällt mir aber das Wendland, dass hinter Bad Bodenteich beginnt. Es ist hügelig und abwechslungsreicher

Mühle vor Gifhorn
Elbe Seiten Kanal
Das Große Moor in der Ostheide
Bad Bodenteich
Das Wendland
Blick von Hitzacker auf die Elbe

Vom Harz an die Ostsee – 1. Etappe (28.05.2020)

110 km von Göttingen nach Braunschweig

110 km von Göttingen nach Braunschweig : Start war gegen 11 Uhr. Claudia und ich waren schon am Abend vorher in der Stadt und haben einen kleinen Juwelier gefunden, der ganz ausgefallene Trauringe macht. Also wollten wir die Gelegenheit nutzen und uns das Paar, daß uns beiden auf Anhieb gefallen hat( bzw ein ähnliches) kaufen. Mit dem guten Gefühl, was wichtiges gut erledigt zu haben, stieg ich aufs Rad. Der Vorharz ist noch ziemlich bergig. Der Wind wehte natürlich aus Norden. Das machte die erste Etappe zur Herausforderung. Ich hatte kein richtiges Auge für die Landschaft und auch keinen Bock zu fotografieren. Nordheim und Seesen sind ansehenswerte Städte. Um Salzgitter und Braunschweig ist alles industrialisiert und zersiedelt. Braunschweig selbst hat mir gefallen.

Northeim . Ortseingang