Letzter Tag. Im Nachhinein kann ich sagen, das war wohl die schönste Tour der Reise. Die Strecke habe ich durch Zufall so geplant, dass ich ausschließlich auf für Radfahrer angepassten Straßen unterwegs war. Es ging zweimal über die Sierra Calderona. Das ist ein kleines Bergmassiv nördlich von Valencia. Die ersten, bestimmt 15 km führten über eine ehemalige vierspurige Straße. Zwei volle Spuren einer Fahrtrichtung wurden zum Radeweg gemacht. Der erste Anstieg war der längste. Für Radfahrer war eine Extra Beschilderung angebracht. Jeden Kilometer würde Entfernung zum Gipfel und die maximale sowie die durchschnittliche Steigung angezeigt. Für einen Kontrollfreak wie mich genau das Richtige. Es war kaum Verkehr. Ich konnte die Natur genießen. Auf der anderen Seite im Tal bin ich wieder auf einen Via Verde gestoßen – also einen Radeweg auf einer alten Bahntrasse. Der Weg führe durch Orangen-Plantagen. Ich habe meine erste Orange direkt vom Baum gegessen. Als ich den Bahnradweg verlassen musste, begann auch schon der zweite Anstieg. Ich musste wieder zurück auf die andere Seite der Sierra Calderona. Vorher habe ich mir in einer unscheinbaren Bar in Algimia eine letzte spanische Mahlzeit gegönnt: die besten Batatas Bravas, die ich je gegessen habe. Mit vollem Bauch habe ich mich in den zweiten Anstieg „gestürzt“. Der Gipfelpunkt war nicht so.hoch, also gut zu bewältigen. Wehmütig bin ich dann die letzten Kilometer der Tour bergabgerollt

