Nepal – 28.10.22 Namrung 2620 m ü.d.M

Wir haben unser rustikale Lodge pünktlich verlassen. Das Frühstück war wie immer gut, wie alles, was wir in den Lodges bisher zu essen bekamen haben. Nach dem wir Deng verlassen hatten, überquerten wir nach kurzer Zeit den Fluss über die obligatorischen Hängebrücke. Danach erwartete uns ein mörderische Aufstieg über Steinstufen. Das brachte uns auf einen Schlag 150 Höhenmeter.

Leider geht es in solchen Flußtälen dann bald wieder steil bergab, wenn kleinere Zuflüsse überquert werden müssen. Natürlich geht es dann unerbittlich wieder hoch. Auf diese Weise absolvieren wir auf 16 Kilometer über tausend Höhenmeter.

Um den Trip noch zu dramatisieren standen wir bald vor einem riesigen Erdrutsch. Den mussten wir an sandige Rand fast senkrecht nach oben klettern weil der ursprüngliche Weg auf hundert Meter mit weg gerissen wurde.

Wir waren heilfroh, unsere Mittagspausen-Lodge erreicht zu haben. Es gab gebratene Nudeln mit Gemüse und Ei. Also wie für mich gemacht. Claudia hatte Zeit ihre Blasen zu verarzten

Wir waren jetzt tief in buddhistischen Gebiet. Vor den Dörfer stehen Tore mit Gebetsmühlen. Man passiert oft Mauern mit tibetischen Gebetstafeln, sogenannte Mandalas. Supen, unser Guide, erklärte uns das man diese im Uhrzeigerrichtung umrunden bzw. links daran vorbei gehen soll.

Am Nachmittag waren wir lange in einem fast tropischen Wald. Die Temperaturen waren angehm aber es ging mörderische bergauf. Zum Glück hatten wir durch die Bäume oft Schatten.

Als wir endlich oben waren, erwartete uns ein malerisches Dorf. Vermutlich erheblich reicher als die Dörfer im mittleren Tal. Unsere Lodge hatten wir dieses Mal ganz für uns allein. Das Essen war wieder erstklassig. Das Beste war die Dusche: ein Bottich mit warmen Wasser und einer mit kalten, dazu eine Kelle zum mischen und gießen Die Nacht war die erste richtig kalte.

Die rustikale Lodge vom Vortag
In tibetischen Gebiet angekommen. Schrifttafeln mit buddhistischen Sprüchen
Der Weg ist immer steil, mal mehr, mal weniger
Gebetsmühlen an den Ortseingängen
Unsere Lodge für heute Nacht
Unser Zimmer. Einfach und solide
Aus dieser Küche wird eine vierseitige Speisekarte sichergestellt

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Nepal – 27.10.2022 Deng 1913 m ü.d. Meeresspiegel

Wir haben heute 800 Höhenmeter und 19 Kilometer auf den Programm. Das ist wieder eine Steigerung zum Vortag. Die Zeit der Wanderwege ist entgültig vorbei. Wir kraxeln hintereinander bergauf und bergab, aber meist bergauf.

Wie die Tage zuvor, haben wir vormittags prallen Sonnenschein und nachmittags zieht Bewölkung auf. Zum Glück regnet es nicht. Eigenartigerweise wurde die Vegetation immer grüner, je höher wir kamen. Wahrscheinlich lag es daran, dass das Tal immer enger wurde. Die Sonne hat kaum eine Chance die Hänge auszutrocknen.

Der Monsun ist gerade vorbei und hat große Schäden an den Wegen verursacht. Es gab jede Menge Erdrutsche und  Felsstürze. Wir mussten mehr über diese abgegangen Muhren klettern oder die verschütteten Wege umgehen. Das verlängerte die Strecke und kostete zusätzlich Kraft und Konzentration. Ungefährlich war es auch nicht. Unser Guide war sehr froh, dass wir alle heil über Strecke gekommen sind. Die Träger war trotz ihres Knochenjobs wieder gut drauf.  Bei einer Pause munterte sie uns mit ihrem Hit „Resham firiri“ wieder auf. Wir haben  Glück, an diess Jungs geraten zu sein.

Heute war der letzte Tag des Lichterfestes. Das ist der Höhepunkt der Festwoche. Unser Guide erklärte uns, daß an diesem Tag sich Bruder und Schwester gegenseitig Geschenke machen. Man hängt sich gegenseitig Blumenketten um. Auf dem Weg durch ein Dorf tanzen Kinder auf der Straße. Für kleine Geschenke bekamen auch die Fremde eine Blumenkette.

Abends waren wir in einer sehr rustikalen Lodge. Alles ware aus Holz gezimmert. Strom gab es von einer Solaranlage. Das war so spärlich, dass wir mit der Stirnlampe aus Klo gehen mussten. Gut war, dass das Essen schmeckte. Meine Momo’s waren erste Klasse.

Kinder sind immer präsent und spielen mit allem was die Umgebung hergibt. Hier das Wasser aus einer kaputten Leitung
Die ersten schneebedeckten Gipfel sind zu sehen
Kaum eine Brücke ist intakt. Improvisation ist die Regel
Hängebrücke sind für die Menschen und Mulis die beste Lösung. Hier ein gewaltiges Exemplar
Manchmal müssen auch sie Steinschlägen standhalten
Wasserfälle sind keine Sensation mehr
Alle paar Kilometer verschwindet der Weg im Nichts
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Nepal – 26.10.2022 Jagad 1410 m ü.d.M

Wir hatten eine kurze Nacht in Macha Khola. Ein übereifriger Hahn beendete um vier Uhr unsere Nachtruhe. Heute stand uns die erste lange Etappe bevor. Wir haben 790 Höhenmeter zu bewältigen. Die Strecke ist 17 Kilometer lang.

Es begann, wir den Vortrag erlebt hatten. Wir liefen zwar ständig bergauf, aber hatten noch einen breiten Weg unter den Füssen. Der Weg wurde mit jedem Kilometer schlechter. Er wurde an vielen Stellen überspüllt. Wir standen plötzlich sogar in einem kleinen Wasserfall.

Jetzt kam fast gar kein Fahrzeug mehr. Die Mulis wurden das bestimmende Verkehrsmittel. Sie liefen in „Karawane“ von 10 bis 20 Tieren. Die Tiere waren perfekt abgerichtet. Beeindruckend, wie sie auf die Kommandos der Treiber reagieren. Auf dem Rücken haben sie oft Gasflaschen und Baumaterialien. Sie trotten gleichmütig mit gesenkten Kopf hintereinander her. Das ist fast schon ein Mitleid erregendes Bild.

Nach der Mittagspause ändern sich unsere Wegbedingungen. Wir wechseln über eine Hängebrücke die Talseite. Der Weg auf den wir bisher liefen existierte nicht mehr. Er war durch das Erdbebe 2015 in das Tal gerutscht. Jetzt ging es ständig über einen schmalen Weg auf und ab. Manchmal gab es ein paar Steinstufen.

Es gab nur noch wenige Dörfer. Ab und zu kamen wir an ein paar Hütten vorbei. Auch die wurden immer ärmlicher. Aber überall sahen wir freundliche Leute und Kinder, die zufrieden mit dem spielten, was sie hatten.

Besonders anstrengend war eine Pasage als das Tal durch einen gewaltigen Erdrutsch verschlossen war. Wir mussten uns über das gewaltige Geröllfeld nach oben arbeiten. Unser Guide war froh, dass wir alle gut durchgekommen sind. Das war dann auch der höchste Punkt der Etappe.

Danach wurde das Tal wieder breiter. Wir konnten kurze Zeit sogar im Flussbett laufen. Die letzten Kilometer zogen bis Jagad zogen sich dann hin. Alle wollen nur noch ankommen.

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