23.08.2023 Cabano Tag 97 – 5816 Kilometer

Mein Standort heute Abend

Heute morgen weckte mich der Wind. Seit halb Fünf flatterten die Zeltwände. An Schlafen war nicht mehr zu denken. Da es schon einigermaßen hell war, kroch ich aus meinem Zelt und bereitete den „Abflug“ vor. Die Versuche meinen Gaskocher für das Frühstück anzuwerfen waren erfolglos, zu viel Wind. Also bin ich nach dem Packen gleich los. An der Auffahrt zu Hauptstraße war eine Tankstelle mit „Tim Hortons“- Filiale. Ich bekam also noch einen Kaffee und die Kohlenhydrate für den sicherlich harten Tag. Der Härtegrad wurde weniger durch die Distanz (es waren nur knapp 70 Kilometer) sondern die ersten aggressives Steigungen und den Wind bestimmt.

letzter Blick vom Campingplatz auf den Sankt Lorenz Strom.

Ich musste noch einmal durch die Stadt, um die Richtung New Brunswick einschlagen zu können. Da Reviere du Loup am Hang liegt, mußte ich gleich zum Anfang drei bis vier steile Rampen hochsteigen. Dabei habe ich jedesmal den Mechaniker in Toronto verflucht, der mich um das größte Ritzel erleichtert hat, bloß damit der Antrieb nach Lehrbuch montiert ist.

Straßenszene … könnte auch in Frankreich sein
Das Kino im ehemaligen Theater der Stadt

Der Trost war, daß ich auf den ersten zwanzig Kilometern eine. komplett neue Straße ganz für mich allein hatte. Es gab auch wieder Landschaft. Es sah aus wie in Ontario am Lake Superior. Der Wind wurde durch dem Wald erheblich gemindert. Bei der Abfahrt am Campingplatz hatte ich noch Mühe, das Rad gerade zu halten

Platz ohne Ende… Ein Tag zum „Kilometer-Fressen“. Große Highlight sind nicht zu erwarten.
Versumpfte Nadelwälder, wie in Ontario

Die zweite Hälfte der Strecke war eine Fahrt durch eine Autobahnbaustelle. Die von Komoot vorgeschlagene Route parallel des Highways ließ sich nicht Fahren. Es gab die Straßen schlicht nicht mehr. Das war alles unter die Bagger gekommen. Augen zu und durch. In den Baustellen ist die Fahrbahn alles andere als komfortabel. Mir flog die Vorderlampe aus der Halterung. Die Kette blockierte weil sie auf das eigentlich gesperrte kleine Ritzel rutschte.

Der Campingplatz entschädigt dann wieder für vieles. Er liegt mitten im Wald. Ich habe viel Platz rund um mich. Gestern Nacht sorgte noch ein Schnarcher in der Nachbar-Parzelle für akustische Untermalung. Das passiert mir heute sicher nicht. Es gibt eine warme Dusche, Strom und Wasser ohne daß ich dafür extra bezahlen muß. Dazu kommt noch das die Betreiberin englisch spricht. Alles Gute ist beisammen an meinem letzten Stop in Franko-Kananda.

Fehlt nur noch das Rotkäppchen und der Wolf

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