25.05.2023 Manning Parc. Tag 9

Meine Position heute Abend.

Der Tag startet grau. Die Temperaturen sind morgens immer noch einstellig. Geschlafen habe ich gut. Bären waren keine zu Besuch. An die Regengeräusche hab ich mich gewöhnt. Freue mich schon auf den Tag, wo es mir im Zelt zu warm wird.

Heute nehme ich meine erste richtige Bergetappe in Angriff. Ziel ist das Manning Parc Resort. Das das einzige besiedelte Areal im gleichnamigen Nationalpark. Das sind so ca. 50 Kilometer und 800 Höhenmeter. Die Strecke hat sich durch eigenes Verschulden um 10 Kilometer verlängert, da ich nach 5 Kilometer merkte, dass ich meine geliebte 50.000 mAh Powerbank vergessen hatte – also zurück! Als ich auf dem Campingplatz wieder ankam, hatte auch der Shop auf. Ich gönnte mir noch einen Kaffee und ließ mich von neugierigen Bauarbeitern ausfragen, die dort Pause machten.

Angenehm auf der Fahrt ist, daß ich mich nicht immer orientieren muss. Es geht nur gerade aus. Auf den 50 Kilometern gab es keine Kreuzung, nicht einmal ein Gebäude, nur Wald. Die Landschaft ist wunderbar. Man kann sie besonders morgens gut genießen. Dann ist kaum Verkehr. Über die Autofahrer kann ich mich nicht beklagen. Die meisten Trucks fahren auf die Überholspur wenn sie mich überholen, obwohl ich auf dem Standstreifen fahre.

Der Rhythmus beim bergauf Fahren hat sich auch eingestellt. Das Gepäck ist nicht mehr ganz so ungewohnt. Ich muss meinen Ehrgeiz bremsen und so kraftschonend wie möglich in die Pedale treten. Das ist alles Kopfsache. Stundenlang am Berg zu fahren, muß normal werden und wird es auch wieder. Die Kalorienzufuhr habe jetzt auch im Griff. Ich habe einen PowerBar Riegel gefunden, der klein ist und über 200 kcal hat. Wasser kann ich auch ausreichend mitnehmen, weil ich zum Glück die Trinkblase in meinem kleinen Montanbike Rucksack eingesteckt habe. Sonst wäre es eng geworden auf 50 Kilometer einsamer Strecke.

Ich war froh, als ich auf dem Pass war, ein bisschen enttäuscht aber auch: in Europa steht da immer eine Hütte oder wenigstens eine Sprudelbude. Hier nichts. Aber egal: zehn Kilometer bergab sind auch eine Belohnung.

Heute übernachte ich wieder in einer festen Unterkunft. Gewitter ist angesagt und dass Zelt ist so und so noch nass. So kann ich meinen Schlafsack trocknen, der von den Regennächten ganz klamm ist.

Der erste Bär. Aber das Prachtstück ist aus Holz.

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