29.05.2023 Midway. Tag 13 – 503 Kilometer

Meine Position heute Abend

Man sollte nie eine Microwelle und eine Kaffeemaschine gemeinsam einschalten, wenn diese an ein und derselbe Verlängerungsschnur hängen. Ist mir passiert. Die Sicherung flog Rausch. Vom Personal war noch niemand da. Also verlegte ich mein Frühstück in eine Tankstelle.

Ein Indianer verabschiedet mich aus dem Desert Valley – er bewacht die Tankstelle.

Heute hatte ich mir viel vorgenommen. Im Kern ging es um ca. 1200 Höhenmeter. Ich musste das Anarchist-Plateau überwinden, um in das Tal des Kettler Rivers zu gelangen. Der Pass hat immerhin eine Höhe von 1236 Metern. In Osoyoos gestartet bin ich auf einer Höhe von 280 Metern. Den größten Teil der Steigung musste ich in 20 Kilometer bewältigen. Die Steigung betrug nicht selten über 10 %. So ungefähr nach vier Stunden bergauf fahren, war ich dann oben.

letzter Blick auf Osoyoos

Es ging ab Erreichen des Plateaus wieder durch ein Bärengebiet. Alles war anfangs wieder dicht bewaldet. Einen Bären habe ich nicht zu sehen bekommen. Dafür andere Kuriositäten; die mexikanische Bar „Su Casa“ und ein schweizer Bed&Breakfast mit Namen „Nuessli“. Der Anarchisten-Pass war schmucklos und nicht mal beschildert. Der Berg wurde wohl nach einen aufsässigen und hier ansässigen Postmeister und Friedensrichter der vorletzten Jahrtausendwende so benannt.

Bergfahren ist eigentlich Kopfsache. Wenn der Kopf sagt, es geht jetzt den ganzen Vormittag bergauf, dann schaffen das auch die Beine. Mit der Zeit entwickelt sich ein Automatismus, was die Energie angeht, die man in jeden Tritt investiert, so daß die Kraft bis oben reicht. Ich versuche immer so schnell zu treten, dass ich nicht außer Atem komme. Dann klappt das auch.

An vielen Abzweigungen wurden Tierplastiken aufgestellt. Hier ein Adler. Diese Figuren waren sicher 1,5 Meter hoch.
Nach dem Wald kam das Hochland mit viel Weideland. Auf der anderen Seite des Berges ist Desert Villey – nur 20 Kilometer entfernt
Das Nuessli
Mexico in Kanada. Hatte leider geschlossen
Ich auf dem Anarchisten – Pass. Sieht aus wie ein Acker und war auch einer.

Eigentlich wollte ich in Rock Creek, dem ersten Ort nach Ende der Talfahrt meine Tagestour beenden. Der Campingplatz, den ich mir ausgesucht hatte war außer Betrieb. Also ging es weiter Richtung Midway ich richtete mich schon auf 20 zusätzliche Kilometern ein. Wie der Zufall es will, nach der Hälfte der Strecke stieß ich auf einen RV Parc, der eigentlich nur Wohnmobile zulässt. Für mich haben sie eine Ausnahme gemacht. Das Problem hier sind die Mücken. Eine Dose Mückenspray war an der Registration noch zu bekommen.

Sehr gepflegt. Bestimmt alles Golfer vom benachbarten Golfplatz

2 Kommentare

  1. Hallo Lutz, ich lese jeden Tag Deine wunderschönen Kommentare und habe manchmal das Gefühl, du bist in den Alpen……. gut, dass alles bisher so scheinbar easy läuft und Deine Erwartungen halbwegs treffend sind. Beglücke uns weiterhin mit diesen tollen Fotos und Berichten, paß auf die auf und denke daran, kommt der Bär, einfach gaaaaanz ruhig bleiben und dann geht alles vorbei…Ganz liebe Grüße und bis bald auf der Plattform vom WordPress Martina und der Josef

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