30.06.2023 Kerona. Tag 43 – 2769 Kilometer

Mein Standort heute Abend

Eine ruhige und trockene Nacht liegt hinter mir. Die einzige Plage, sind ganze Mückenschwärme. Ich musste sie sogar aus meinem Frühstückshaferbrei popeln. Zum Glück reagiere ich auf Stiche nicht oder kaum. Außerdem habe ich ein ganz passables Mückenspray. Wenn ich mir das Zeug ins Gesicht schmiere, werden die Lippen erst einmal taub. Das ist bestimmt ein ganz großes Kaliber unter den Mückensprays.

Der Falcon Lake in der Morgensonne.

Heute muss ich nur das Stück nach Kerona strampeln. Das sind nur 70 Kilometer. Das Wetter ist super. Der Wind schiebt ein bisschen. Was nicht auf dem Plan hatte: es wird hügeliger. Immerhin 300 Höhenmeter. Das bin ich garn nicht gewohnt. Morgen habe ich meinen Rythmus bestimmt wieder gefunden.

Eigentlich viel abwechslungsreicher als Prärie-Kilometer… strengt aber mehr an.

Gleich nach Falcon Lake war es, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Ich war plötzlich im Postkarten-Kanada. Kleinere und größere Seen wechseln sich ab. Dazwischen nichts als Wald. Der Highway wird auch wieder zweispurig. Da aber kaum Verkehr ist, ist das kaum von Bedeutung.

Nach ein paar Kilometer war plötzlich und unerwartet mein Highway Nr.1 zu Ende. Ich hatte die Grenze zu Ontario erreicht. Jetzt geht Trans Canadian auf dem Highway Nr. 17 weiter. Ich habe jetzt vier Provinzen durchradelt. Jetzt stehen mir 2000 Kilometer Ontario bevor. Das ist die längste Strecke, die ich innerhalb einer Provinz fahre.

Ein gutes Gefühl… Nur noch vier Provinzen!

Auf der Strecke hat mich ein Rennradler überholt. Er war auf seiner 50 Kilometer- Vormittagstour. Nach Vancouver habe niemanden mehr auf einen Rennrad gesehen. Er hat ostpreußische Vorfahren und war happy einen Deutschen zu treffen. In der Nähe hat er ein Ferienhaus, in dem er den Sommer verbringt. Eigentlich lebt er in Winnipeg.

Kerona soll mein Basislager für den Ritt durch den Wald werden. Fast fünfhundert Kilometer kann ich jetzt Bäume zählen. Ich muss meine Vorräte auffüllen. Tankstellen gibt es auch nicht mehr so viele an der Strecke. Mein Campingplatz liegt in der Nähe zu einem Walmart. Da bekomme ich alles.

Die Stadt liegt ganz malerisch am Lake of Woods. Hier ist glaube ich ein riesiges Wassersport Mekka. Überall Marinas und an den Autos Trailer mit Booten drauf. Stadt verdient bestimmt ganz gut am Tourismus. Alles ist sehr gepflegt und ansehnlich.

Das Rathaus
Das Tourismusbüro
Der Lake of Woods

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