
Heute steht nur eine kurze Etappe an. Die. Strecke bis nach Regina, der Hauptstadt von Sasketchewan, lässt sich nicht gleichmäßig teilen. Die Campgrounds sind so ungleich verteilt. Also hab ich heute nur kapp 60 Kilometer abgeradelt.
Der Wind war heute kein Thema. Er war kaum spürbar. Die Landschaft hat sich wieder etwas belebt. Es gibt sogar wieder Bäume. Ein paar Felder waren auch zu sehen.


Die letzten Kilometer bin ich am Reed Lake entlang gefahren. Er wirkt wie eine riesige Pfütze, da es keinerlei Uferbewuchs gibt. Keinen Baum und keinen Strauch. Der See ist 14 Kilometer lang. Zum Vergleich, der Baldeney See bei Essen ist nur halb so groß. Die Kanadier haben den See zum Vogelschutzgebiet erklärt und trotzdem eine Straße mitten durch aufgeschüttet. Ganz besonders wertvoll sind die Prämie-Möwen. Die heißen hier Franklin Gulls und sind hier genauso aggressiv wie an der Ostsee.


Ich habe meine frühe Ankunft genutzt, mein Fahrrad auf Vordermann zu bringen. Das Wichtigste war, die Reifen untereinander zu tauschen. Hinten ist das Profil schon fast runter und vorn sieht er noch aus wie neu. Bei der Gelegenheit habe auch gleich die Kette und das Schaltwerk gereinigt. Das muss alles gut funktionieren. Es hängt viel davon ab, in dieser menschenleeren Gegend. Sasketchewan hat eine Bevölkerungsdichte von 2 Einwohner auf den Quadratkilometer. Australien hat 3,3 Einwohner auf den Quadratkilometer.


Der Campingplatz gehört wieder der Gemeinde. Alles ist tip top. Auf dem Gelände steht ein Sanitärgebäude mit Dusche und WC. Die Stellplätze haben Wasser und Strom. Das Ganze kostet 15 Dollar pro Nacht. das sind etwas mehr als 10 Euro. Das alles läuft über eine Kasse des Vertrauens. Ich habe 20 Dollar eingeworfen. Als der Gemeindemitarbeiter kam, um sie zu leeren, hat er darauf bestanden, mir 5 Dollar zurück zu geben.

Ich werde eine ruhige Nacht haben. Nachbarn gibt es nicht. Bisher bin ich der Einzige auf dem Platz. Dafür verläuft die Bahntrasse 50 Meter neben meinem Zelt. Irgendwie werde ich die Canadian Pacific Railway nicht mehr los