
Heute hatte ich wieder Gelegenheit, vor dem Start noch einen Kaffee zu trinken. Die einzige Bar in Ignace hatte um Sieben schon auf. Die Nacht war ruhig. Ich konnte sehr gut schlafen. Im Hintergrund hört man zwar immer die Trans- Canadian- Eisenbahn, aber inzwischen ist das ein vertrautes Geräusch. Ich glaube die ganzen 3000 Kilometer fahre ich mal mehr oder weniger nah an dieser Trasse entlang.
Die Strecke ist heute knapp über hundert Kilometer lang. Die Kanadier, mit denen ich über meine Route gesprochen habe, sagen ich wäre in „kanadadisch Sibirien“ unterwegs. Heute konnte ich das gut nachvollziehen. Es gab außer dem Highway keine Anzeichen von Zivilisation. Rechts Fichten, links Fichten und ab und zu mal ein See oder Flusslauf.




Die hundert Kilometer waren trotzdem relativ schnell abgeradelt. In meinem Kopf war das die Generalprobe für morgen, da muss ich im gleichen Gelände einhundertzwölf Kilometer unter meine Reifen bringen. Ich habe aber den Vorteil, daß auf der Strecke ein paar Tankstellen zur Auflockerung an die Straße gebaut wurden.
Upsala, mein heutiger Übernachtungsort, ist eigentlich eine Tankstelle und ein „Dorf-Konsum“ mit ein paar Häusern drum herum. Aber es gibt einen Campground, von einer älteren Dame betrieben. Alles ist etwas provisorisch. Es gibt weder Trinkwasser noch Strom. Zum Glück ist meine Powerbank immer aufgeladen und mein Wasserfilter kommt dann heute zum zweiten Mal zum Einsatz. Als es am Nachmittag anfing zu regnen, war mein Zelt aufgebaut. Glück gehabt!

