25.08.2023 Grand Falls. Tag 99 – 5936 Kilometer

Mein Standort heute Abend

Das Wetter wird immerhin wechselhafter. Ich muß meine Tourplanung täglich anpassen. Heute steht Starkwind auf dem Plan. Zu meinem Unglück kommt er von vorn. Zu meinem Glück aber erst ab Mittag. Also steht heute eine Sprint-Etappe an. Ich muss bis elf Uhr mein Ziel erreicht haben. Als Ziel kommt dann nur Grand Falls in Frage. Bis dahin sind es sechszig Kilometer.

Anfahrt im Morgengrauen. Durch die neue Zeitzone ist es erst um Sieben richtig hell.

Sie Strecke führt über ein kaum befahrenen Straße. Das kommt mir bei dem Wind sehr entgegen. Links von mir ist – mal mehr mal weniger nah – der Trans-Canada-Highway. Rechts von mir ist die US-Grenze. Sie verläuft hier in der Mitte des Saint John Rivers, der Richtung Atlantik fließt.

Der Saint John River im Morgenlicht
So nah sind die Vereinigten Staaten.

Die Landschaft ist wenig spektakulär. Es geht moderat auf und ab. Viele Wald gibt es nicht. Die meisten Flächen werden durch Farmen bewirtschaftet.

Weidewirtschaft ist bestimmend.

Mir viel auf, daß an den Häusern immer häufiger Fahnen zu sehen sind, die ich nicht kenne. Eigentlich ist es die französische Trikolore mit einem gelben Stern. Ich habe dann heraus gefunden, dass ich durch das Siedlungsgebiet der Akadier fahre. Das sind Nachkommen französischer Siedler. Die wurden durch die Briten erheblich drangsaliert, anders als die Quebec-Franzosen. Wenn ich die Akadier hier reden höre, erkenne ich nicht einmal, daß es sich um einen französischen Dialekt handelt. Das sympathische aber ist, daß sie wie selbstverständlich ist Englische wechseln, auch die Älteren.

Die Akadische Flagge im Vorgarten

Den ganzen Nachmittag regnete es. Ich bin heilfroh, eine feste Unterkunft zu haben. Mit viel Glück ist die Regenfront dann morgen früh durchgezogen.

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