Seit Langem mal wieder eine Rennrad Tour! Das Rennrad hat im Vergleich zu meinem Gravelbike die komfortablere Übersetzung. Das ist nach Jahren Pause wieder eine richtige Hochgebirgstour. Wir stehen mit „Clärchen“, unserem Van, auf einem Campingplatz im Klostertal. Das ist im Vorarlberg. Hier geht’s los.

Das Wetter ist optimal: nicht über 20 Grad und Sonnenschein. Der erste Wegpunkt ist Bludenz. Die Heimat der Milka-Schokolade. In der ganzen Stadt riecht es wie auf einem Weihnachtsmarkt nach heißem Kakao. Gleich nach dem Ortsausgang, hinter Thüringen – so heißt hier tatsächlich ein Dorf – geht’s steil wie an einer Wand bergauf. Das waren in der Spitze 23 Prozent Steigung.


Zum Glück habe ich die Runde so gelegt, dass ich nach dem höchsten Punkt nur noch bergab fahren muss. Kurz vor diesem höchsten Punkt habe ich in Damüls Pause an einen gut sortierten Kiosk gemacht und bin dann die letzten 300 Höhenmeter hochgestampft. Der Pass liegt auf 1761 Meter. Die Aussicht ist grandios. Der Platz selbst ist eher schäbig. Die Sprudelbude da oben ist anspruchslos und wird von Motorradfahrern bevölkert, die ihre „sportliche Leistung“ feiern.



Dann ging es 20 Km bergab. Die Straße würde sehr schmal. Ständig hatte ich Motorradfahrer im Nacken, die nicht kapieren, daß ich bergab auch 2 Meter Straßenbreite brauchen. Ich war froh als ich unten war und werde wohl keine Pässe mehr fahren. Die Rücksichtslosigkeit und den Krach tue ich mir nicht mehr an. Dieses Jahr fahre ich nur noch Endtäler. Das ist kaum Verkehr. Alles in allem hat es doch Spaß gemacht, sich Mal wieder richtig zu testen. 2000 Höhenmeter waren aus dem Stand eine ganz schöne Herausforderung.