Nepal – 05.11.2022 Tilje 2240 m ü.d.M

Heute ist unser letzter Trekkingtag. Es geht weiter bergab bis nach Tilje. Auf 17,5 Kilometer steigen wir 1500 Meter ab. Das ist das absolute Kontrastprogramm zu dem was wir tagelang zuvor zu bewältigen hatten. Auch bergab laufen kann anstrengend sein, wenn man man das 8 Stunden macht.

Wir haben unsere Lodge in Bimthang später als geplant verlassen. Die Zeit war nötig, um einen schneeblinden Träger zu verarzten. Das war einer der beiden Jungs, die unserer höhenkranken Freundin auf dem Pass vom Vortag das Leben gerettet haben. Dabei war dieser Junge stundenlang ohne Sonnenbrille im Sonnenlicht im Schnee unterwegs. Wir suchten zusammen was an Medikamenten im Trekkinggepäck zu finden war.

Der zweite zweite, dagegen banale Grund war, dass eine Speicherkarte mit aufgenommenen Videos durch die Dielen der Unterkunft gefallen war. Einige Dielen mussten aus gebaut werden. Mit Erfolg, die SD-Karte wurde gefunden.

Den ganzen Tag ging es durch traumhaft schöne Wälder bergab. Neben uns rauschte der Dhud Khola ins Tal. Wir liefen zwischen Baumriesen und bemoosten Gesteinsblöcken talwärts. Wir bekamen blühenden Enzian und ganz zu Schluss auch noch Bergaffen zu sehen.

Tilje, unser Zielort ist ein ganz anderes Dorf als die, die wir beim Aufstieg gesehen haben. Die Armut war nicht mehr so groß und bedrückend Die Häuser waren stabiler und besser ausgestattet. Unsere Lodge war nach meinem Gefühl die die beste, die wir hatten. Das Essen schmeckte wie immer gut. Leider gleichen sich die Speisekarte fast bis auf das Haar. Somit wird es auf die Dauer etwas eintönig. .

Die Abschiedsparty mit unseren Trägern und Sherpas ging ohne jeder Verzögerung gleich in die Vollen. Die Nepalesen singen und tanzen für ihr Leben gern. Es ist erstaunlich, was die Jungs nach einem harten Arbeitstag noch für Energie besitzen.

Nach dem Essen bedankten wir uns noch einmal förmlich von unseren tapferen Begleitern. Wir gaben sie alle ohne Ausnahme in unser Herz geschlossen. Zusammen haben wir extreme und gefährliche Situationen gemeistert. Sie waren ohne Rücksicht auf sich selbst immer bemüht jeden Schaden von uns abzuwehren. Nur ihnen ist es zu verdanken, dass wir alle wieder vom Berg heruntergekommen sind. Ihre Bescheidenheit und Opferbereitschaft ist einzigartig. Solche Menschen habe ich noch nicht kennengelernt. Ich will gar nicht abwägen, was für mich die größte Bereicherung dieser Reise im Himalaja war: die Bergwelt der Achttausender oder die Mensch die wir hier an unserer Seite hatten.

Märchenwald

Die schneebedeckten Gipfel verschwinden aus dem Blickfeld

Enzian im November

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Nepal – 04.11.2022 Larkya La Pass 5106 m ü.d.M

Heute ist der Höhepunkt unser Manaslu Umrundung. Wie gehen über den Larkya-Pass auf 5106 Meter. Die Etappe selbst ist mit 15 Kilometern eine der langen. Es bleiben aber nur noch 570 Höhenmeter bis zur Passhöhe . Die Höhe über 4000 macht aber auch das zur Herausforderung.

Uns wurde erklärt, dass man am besten um acht Uhr morgens über den Pass sein sollte. Also war aufstehen um drei Uhr morgens und Abmarsch um vier Uhr abgesagt. Es gab in unseren Schlafkabinen kein Licht. Also mussten die morgendlichen Routinen von 4 Personen mit Stirnlampe stattfinden. Den Abmarschtermin haben wir trotzdem eingehalten. Pünktlich um vier Uhr sah man eine Lichterkette sich den Gang hinauf bewegen. Mit uns waren bestimmt noch 50 weitere Trekker auf dem Weg zum Pass. Franzosen und vor allem Briten waren stark vertreten. Die Franzosen bestellten sich morgens um halb Vier noch ein Omelette.

Es war knackig kalt, etwa zehn Grad unter Null. Der Himmel war sternenklar. Durch die große Höhe, auf der wir uns befanden, waren die Einflüsse der Atmosphäre gemildert. So viele Sterne umrahmt von einem Gipfelpanorama aus weißen Riesen! Leider fehlt die Gelegenheit, sich dieses Schauspiel länger anzusehen. Wir hatten damit zu tun, im Licht unser Stirnlampe unmittelbar am Gletscherrand nach oben zu stapfen und den Kontakt zum Vordermann nicht zu verlieren. Alles lief noch wie am Schnürchen. Wir hatten keine Ahnung welches tragisches Ereignis uns erwartet.

Ab 4400 Meter waren wir dann im Schnee unterwegs. Alles war weiß um uns: die riesigen Sieben- und Achttausender und der Schnee im Hochtal vor dem Pass. Etwa einen Kilometer vor dem Pass, brach plötzlich eine unser Freundinnen zusammen. Sie lief blau an konnte nicht mehr atmen. Alles sprach für die lebensgefährliche schwere Form der Höhenkrankheit. Sie musste sofort in niedrigere Höhenlagen. Eine Hubschrauber konnten wir nicht rufen, das Sattelitentelefon stellte keine Verbindung her. Also trugen unsere Sherpas und Träger sie noch über den Pass und auf der Gegenseite wieder herunter. Der Weg zurück war zu lang um wieder Höhe abzubauen. Die andere Passseite war in tausend Metern und 170 Höhenmetern zu erreichen und der Abstieg danach viel steiler. Wir gingen das Risiko ein, um in kürzester Zeit soviel wie möglich Höhe zu verlieren. Der Abstieg wäre für jeden gut ausgerüsteten Mitteleuropäer eine Herausforderung. Die Nepalesen bewältigen das in Sportschuhen und Jogginghosen. Inzwischen hatten uns ein anderer Guide und ein britischer Trekker Sauerstoff in Spraydosen zur Verfügung. Ohne diese Hilfsbereitschaft wäre unsere Freundin dort oben verstorben. Das die Nepalesen ganz besondere Menschen sind, haben unsere Träger eindrucksvoll bewiesen. Sie sofort mit allem Einsatz da, wenn man sie braucht. Sie haben, vor allem als sie unsere Freundin den steilen Abgang hinter dem Pass auf dem Rücken hinunter getragen haben, viel riskiert. Jeder Form des Dankes begegnen sie mit sympathischer Bescheidenheit.

Wir hatten dann noch drei Stunden Abstieg in die Lodge für heute Abend zu bewältigen. Eigenartigerweise kann bergab laufen auch anstrengend sein. Aber mit dem tragischen Ereignis im Rücken ist jeder Anstrengung banal.

Unsere Lodge in Bimthang war wieder eine der besseren die wir in Nepal gesehen gaben. Im Diningroom ist der einzige Ofen. Wir haben uns gemeinsam mit unseren nepalesischen Freunden um den Ofen gesetzt und den aufregenden Tag Revue passieren lassen. Alle waren erleichtert. Unsere höhenkranke Freundin konnte die Tour mit uns zu Ende bringen

Sonnenaufgang kurz vor dem Pass

Das einzige Foto vom Pass. Wir hatten andere Sorgen. An Feiern war nicht zu denken

Der Abstieg, als er noch harmlos war

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Nepal – 03.11.2022 Dharamsala Phedi 4400 m ü.d.M

Heute ging es von Samdo in unser Basislager für die Passüberschreitung. Wir stellen uns 600 Höhenmetern auf 6 Kilometern Strecke. Das hört sich wenig an. Wir waren aber den größten Teil der Strecke über 4000m unterwegs. Jeder Schritt ist vier mal so schwerer wie normal. Alle hatten zu kämpfen. Dazu kommt noch, dass fast jeder von uns erkältet ist. Dazu trägt das gute Wetter bei. Wir haben immer noch strahlenden Sonnenschein aber die Lufttemperatur liegt um den Gefrierpunkt. Bei jeder Anstrengung zieht man warme Sachen aus. Nach zehn Schritten steht man im Wind oder im Schatten und friert

Den Manaslu haben wir nun zu Dreiviertel umrundet. Wir sehen jetzt die Nordseite mit einem riesigen Gletscher. Inzwischen haben wir so viel Beeindruckendes gesehen, dass wir jetzt an einem Wasserfall schon achtlos vorbei latschen. Unser Weg führt durch ein junges Gletschertal bergauf. Erstaunlich, welche Kraft das Eis hat. Das Tal ohne Eis sieht aus wie mit einem Eisschaber ausgekratzt.

Das Basislager der Trekker für den Passübergang hat uns, wenn nicht schockiert, dann doch sehr negativ berührt. Nicht die Einfachheit der Unterkunft, sondern der der Müll der hier überall herum liegt oder einfach über die Abbruchkante ins Tal geworfen wurde. Jetzt kann man rätseln, ob die „naturverliebten“ Trekker oder die Betreiber des Camps ihren Müll hier so verklappen. Unvorstellbar ignorant – vor allem vor dieser Kulisse- bleibt es trotzdem.

Den Nachmittag liegen wir, solange sie scheint in der Sonne. Die Zeit vergeht mit dem Einrichten der Vier-Personen-Boxen und dem Warten auf die letzte Mahlzeit des Tages. Wir kriechen zeitig in unsere Schlafsäcke und fiebern den morgigen, entscheidenden Tag entgegen.

Unser Basiscamp

Die Schlafkabinen

Mittagsruhe in der Sonne. Ruhe vor dem großen Tag der Passüberschreitung

Müllhalde. Versaut jede positive Stimmung!

Diesen Weg gehen wir morgen früh

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Nepal – 02.11.2022 Samdo 3830 m ü.d.M

Heute sind wir in Samdo geblieben. Eigentlich war eine Tour auf den Samdo Peak geplant. Da aber auf dem Berg so viel Schnee liegt, wichen wir auf einen kleineren in der Nachbarschaft aus. Die Bewohner bezeichnen diesen als „Hügel“, weshalb er auch keinen Namen hat. Wir sind dann auf 4200m hoch und dann umgekehrt. Ganz oben waren wir noch lang nicht. In Deutschland wäre dieser „Hügel“ wohl mit Abstand der höchste Gipfel des Landes.

Der Aufstieg ging gefühlt senkrecht nach oben. Wir kraxelten durch struppige Wacholderbüsche. In kürzester Zeit haben wir 400 Höhenmeter bewältigt. Oben lagen wir fast eine Stunde in der Sonne und genossen die ruhige Bergwelt. Ein paar unserer Sherpas und Träger waren mit. Für sie war das ein Ausflug, den man mit Händen in den Taschen bewältigen kann. Für uns war das Akklimatisation für den bevorstehenden Aufstieg über die 5000 m.

Die kleinsten Dorfkinder, die nebenan Ihre Schule hatten, waren sehr neugierig. Besonders unsere Trekkingstöcke haben sie interessiert. Es macht nachdenklich, wie fröhlich diese Kleinen durch ihren Alltag hüpfen, der von so viel Armut geprägt ist.

Claudia hat Nachmittag Zeit und Platz gefunden, eine Yogastunde zu geben. Ein windgeschütztesa Plateau unterhalb unserer Lodge oberhalb von Fluss war ideal dafür. Die Hälfte unserer Gruppe hat mitgemacht.

Morgens, kurz nach Sonnenaufgang. Spürt man die Kälte?

Einer der „Söhne des Hauses“

Für die Kinder sind wir eine willkommene Abwechslung beim Warten auf den Schulbeginn

Unser Tagesziel ist erreicht. Wir sehen schon den Weg zum Pass, den wir morgen gehen werden

Der Abstieg. Ein Panorama wie ein Gemälde

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Nepal – 01.11.2022 Samdo 3830 m ü.d.M

Heute steht eine kurze Etappe an. Wir müssen nur 8,5 Kilometer und 400 Höhenmeter überwinden.

Über das Wetter braucht man nicht reden: glasklare Luft, strahlend blauer Himmel und Rückenwind. Der Unterschied zu den Tagen: es fehlen 10 Grad auf dem Thermometer.

Wir laufen das Tal des Budhi Gandaki weiter nach Norden. Es wird einsamer. Auf der Strecke zu unserem Ziel gab es keine weitere menschliche Behausung. Das Tal wurde trockener. Je höher wir kamen, desto spärlicher wurde die Vegetation. Bald sahen wir noch vereinzelt Wacholderbüsche, dann noch rötliche Dornensträucher zum Schluss nur noch braunes Gras. Der Manaslu und seine großen weißen Brüder waren heute kaum noch zu sehen. Der Samdo und der Samdo Peak bestimmt das Bild. Wenn auch weniger spektakulär, hat die karge Landschaft auch ihre Reize.

Wir mussten uns auf dem Weg nicht allzu sehr schinden. Distanz und Steigerung entsprachen dem, was wir sonst an einem halben Tag geschafft haben. Die meisten von uns haben mir einer Erkältung zu kämpfen, ich eingeschlossen. Zu schaffen macht uns heute definitiv die Höhe. Jeder Schritt zu schnell ließ uns schnaufen. Das ist aber nur das Vorspiel. Es wird die nächsten drei Tage noch härter.

Samdo ist ein kleines Dorf an der nepalesisch-tibetanischen Grenze. Gleich hinter dem Dorf beginnt der Weg zu einem 5000er Pass, der auf der Grenze liegt. Die Hauptstraße des Dorfes wird von einigen mehr oder weniger geschmackvollen Lodges gesäumt. Geht man in eine Querstraße bedrückt einen die bittere Armut. Irgendwie verbietet es sich Fotos zu machen. Die Häuser bestehen aus aufgeschichteten Steinen. Sie haben oft zwei Ebenen. Unten ist der Stall für die Kuh und die zwei oder drei Hühner. Oben wohnen die Leute. Wenn es so etwas wie Fenster gibt, sind sie meist mit Folien bespannt. Es ist unmöglich sich in dieser Umgebung nicht wie ein Fremdkörper zu fühlen. Aber alle Menschen, die uns begegnen sind freundlich und lächeln uns an.

Unsere heutige Lodge, erhebt den Anspruch, ein Hotel zu sein. Das Bemühen honorieren wir. Es gibt einen beheizten Raum. Wir haben ein Zimmer mit Panoramablick. Wir hätten uns unter normalen Umständen über die vielen Fenster in unserem Zimmer gefreut, jetzt befürchten wir eine eiskalte Nacht. Claudia hat sich für den Schlafsack noch dicke Socken aus Yak-Wolle bei einer Bäuerinn gekauft, die im Dorf noch einen kleinen Shop betreibt.

Der Nachmittag vergeht mir Kartenspielen, Rumdösen und Warten auf das Abendessen.

Kälter, trockener und immer weiter bergauf

Ab und zu ist ein Murenabgang zu durchklettern

Karg aber schön

Die treuen Mulis. Auch hier oben garantieren sie für die Bauern den Anschluss an die Welt

Die Stupa ist das einzige richtig farbenfrohe Gebäude des Dorfes

Unser „Hotel“. Erst zwei Jahre alt. Das gas war alle. Also keine warme Dusche.

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Nepal – 31.10.2022 Samagon 3530 m ü.d.M.

Heute stand ein Ruhetag oder der Aufstieg in das Manaslu Basislager zur Wahl. Das Basiscamp liegt auf 4800 m. Das bedeutet einen weiteren Höhenunterschied von 1300 m. Die meisten von uns wollten sich das nicht zumuten. Das Risiko sich eine Höhenkrankheit einzufangen, war aus Sicht der Meisten zu hoch. Auch ich habe mich dagegen entschieden. Das Hauptziel, den Pass zu überwinden, wollte ich nicht gefährden.

Wir nutzten den Tag für einen Ausflug an den Birendra See. Das ist ein Gletschersee am Manaslu. Das malerisches Tal konnten wir wieder bei besten Sonnenschein bewundern. Der Manaslu sieht aus jeder Perspektive anders aus, aber immer spektakulär. Die Sherpas waren heilfroh mal einen Tag frei zu haben. Wir freuten uns, nur ein paar Kilometer wandern zu müssen. Es war sozusagen Sonntagsstimmung.

Die Sonntagsstimmung wurde abgerundet durch den Besuch im Kloster des Ortes. Wir durften sogar in die Gompa des Kloster. Die Mönche hatten Mittagspause nur die Novizen mussten weiter die Mantras singen. Das Singen der Mönche hört man im ganzen Ort. Das beginnt morgens um fünf Uhr. Sie sind erst abends nach Zehn nicht mehr zu hören.

Genau in das Programm passte, dass Claudia auf dem budistischen Klostergelände eine Meditationstunde geben könnte. Ein paar Yaks auf der Weide und weiße Berge im Hintergrund. Perfekter könnte es nicht sein.

Manaslu in voller Pracht
Unsere Sherpas und wir am Birendra See
Mönche im Kloster
Der Klosterneubau
Eine Stupa auf dem Klostergelände
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Nepal – 30.10.2022 Samagon 3625 m ü.d.M

Heute morgen sind wir wieder bei besten  Wetter gestartet. Wir konnten das Panorama in der Morgensonne genießen. Es wird immer kälter. Die Pfütze und  Wasserstellen waren gefroren.

Samagon liegt 3 Kilometer von Shyala, unserem Übernachtungsort entfernt. Wir machen einen „Umweg“ von 12 Kilometerm und 600 Höhenmetern. Eigentlich sollte es am vergangenen Tag gleich bis Samdo gehen und am heute einen Teil des Weges wieder zurück, um einen Abstecher in das 4100 Meter Höhe Kloster Pung Gyem Gompa zu machen. Das Kloster liegt direkt an der Ostwand des Manaslu.

Der Aufstieg in das Hochtal, wo sich das Kloster befindet war gleich zu Beginn eine Klettertour. Es ging entlang eines Flußtals mehr als 300 Höhenmeter bergauf. Die Luft war schon ziemlich dünn. Die Belohnung war ein einzigartiges Panorama. Wir standen in einem Hochtal das fast eben und Wacholderbüschen bewachsen ist

Nach einer Stunde kamen wir am Kloster an. Es war wenig spektakulär und leider auch verschlossen. Die schöne neue Stupa vor dem majestätischen Manaslu war ein Motiv wie aus dem Bilderbuch. So nach waren wir diesem Riesen noch nie.

Aufbruchstimmung. Zum ersten Mal bei frostigen Temperaturen
Der Manaslu als Orientierungspunkt
Gut zu erkennen an seiner Doppelspitze
Aufstieg am Rand eines alten Gletscherfeldes
Buddhistische Weihestätten an allen markanten Punkten
So nah waren wir dem Manaslu noch nie
Die Stupa und das Kloster

Yoga Session

Das Panorama. Besser als jede Filmkulisse
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Nepal – 29.10.2022 Shyala 3500 m ü.d.M

Wir liefen auch heute durch sehr trockene Gebiete aber dann, kurz vor dem Ziel, wieder durch dschungelartige Wälder. Sieht man gleich nach Verlassen des Waldes auf den Höhenmesser dann staunt man nicht schlecht, wenn da 3500 Meter steht. In der Höhe gibt es in Europa nur noch Steine, Schnee und Eis.

Heute hat unser Guide eine veränderte Route auf dem Programm. Sie ist kürzer als vorgesehen. Das kommt uns sehr entgegen. Wir hätten 1080 Höhenmeter auf 16 Kilometer bewältigen müssen. So waren es nur 13 Kilometer und bestimmt 200 Höhenmeter weniger. Jeder Höhenmeter kostet in der Höhe, in der wir unterwegs waren, erheblich mehr Kraft.

Heute kamen wir dem Manaslu das erste Mal so richtig zu sehen. Es ist beeindruckend diesen schneebedeckten Riesen immer wieder im Sichtfeld zu haben. Das Wetter war wieder wie aus dem Bilderbuch: Sonnenschein und etwas Wind. Am frühen Nachmittag ziehen wie jeden Tag die Wolken auf. Aber es bleibt trocken.

Noch vor der Mittagspause machten wir Halt bei einem kleinen Kloster. Der Innenraum der Kapelle wurde fast vollständig von einer riesigen Gebetsmühle ausgefüllt. Die Kunstfertigkeit der Ausgestaltung steht im großen Kontrast zu den teilweise sehr ärmlichen Häuser der Bauern, die hier leben.

Durch die frühe Ankunft, konnte Claudia noch eine kurze Yogarunde anbieten. Sogar unsere Träger fanden gefallen daran und machten mit.

Unsere Lodge ist wieder sehr einfach. Ein Teil war noch im Bau. Die Zimmer waren aber so ausgestattet wie gewohnt: eine Glühlampe, zwei Pritschen und als Zugabe eine funktionierende Steckdose und ein Garderobenhaken. Eine Heizung gibt es nur im „Diningroom“. Der war gemütlich. Er hatte einen Kanonenofen.

Start in den Tag mit einem Yoga Kurzprogramm
Der Manaslu kommt immer häufiger ins Blickfeld
Rast an einer buddhistischen Kapelle, Stupa genannt
Im Inneren eine riesige Gebetsmühle
Sehr prunkvoll und farbig
Die Waldbevölkerung: Ein Yak. Groß und friedlich
Familienbild. Wir verstehen uns prächtig mit Guide, Sherpas und Trägern
Die weißen Riesen kommen näher
Unsere Lodge: zur Hälfte eine Baustelle. Aber sehr familiär.
Das Zimmer für diese Nacht. Der Style ist immer ähnlich
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Nepal – 28.10.22 Namrung 2620 m ü.d.M

Wir haben unser rustikale Lodge pünktlich verlassen. Das Frühstück war wie immer gut, wie alles, was wir in den Lodges bisher zu essen bekamen haben. Nach dem wir Deng verlassen hatten, überquerten wir nach kurzer Zeit den Fluss über die obligatorischen Hängebrücke. Danach erwartete uns ein mörderische Aufstieg über Steinstufen. Das brachte uns auf einen Schlag 150 Höhenmeter.

Leider geht es in solchen Flußtälen dann bald wieder steil bergab, wenn kleinere Zuflüsse überquert werden müssen. Natürlich geht es dann unerbittlich wieder hoch. Auf diese Weise absolvieren wir auf 16 Kilometer über tausend Höhenmeter.

Um den Trip noch zu dramatisieren standen wir bald vor einem riesigen Erdrutsch. Den mussten wir an sandige Rand fast senkrecht nach oben klettern weil der ursprüngliche Weg auf hundert Meter mit weg gerissen wurde.

Wir waren heilfroh, unsere Mittagspausen-Lodge erreicht zu haben. Es gab gebratene Nudeln mit Gemüse und Ei. Also wie für mich gemacht. Claudia hatte Zeit ihre Blasen zu verarzten

Wir waren jetzt tief in buddhistischen Gebiet. Vor den Dörfer stehen Tore mit Gebetsmühlen. Man passiert oft Mauern mit tibetischen Gebetstafeln, sogenannte Mandalas. Supen, unser Guide, erklärte uns das man diese im Uhrzeigerrichtung umrunden bzw. links daran vorbei gehen soll.

Am Nachmittag waren wir lange in einem fast tropischen Wald. Die Temperaturen waren angehm aber es ging mörderische bergauf. Zum Glück hatten wir durch die Bäume oft Schatten.

Als wir endlich oben waren, erwartete uns ein malerisches Dorf. Vermutlich erheblich reicher als die Dörfer im mittleren Tal. Unsere Lodge hatten wir dieses Mal ganz für uns allein. Das Essen war wieder erstklassig. Das Beste war die Dusche: ein Bottich mit warmen Wasser und einer mit kalten, dazu eine Kelle zum mischen und gießen Die Nacht war die erste richtig kalte.

Die rustikale Lodge vom Vortag
In tibetischen Gebiet angekommen. Schrifttafeln mit buddhistischen Sprüchen
Der Weg ist immer steil, mal mehr, mal weniger
Gebetsmühlen an den Ortseingängen
Unsere Lodge für heute Nacht
Unser Zimmer. Einfach und solide
Aus dieser Küche wird eine vierseitige Speisekarte sichergestellt

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Nepal – 27.10.2022 Deng 1913 m ü.d. Meeresspiegel

Wir haben heute 800 Höhenmeter und 19 Kilometer auf den Programm. Das ist wieder eine Steigerung zum Vortag. Die Zeit der Wanderwege ist entgültig vorbei. Wir kraxeln hintereinander bergauf und bergab, aber meist bergauf.

Wie die Tage zuvor, haben wir vormittags prallen Sonnenschein und nachmittags zieht Bewölkung auf. Zum Glück regnet es nicht. Eigenartigerweise wurde die Vegetation immer grüner, je höher wir kamen. Wahrscheinlich lag es daran, dass das Tal immer enger wurde. Die Sonne hat kaum eine Chance die Hänge auszutrocknen.

Der Monsun ist gerade vorbei und hat große Schäden an den Wegen verursacht. Es gab jede Menge Erdrutsche und  Felsstürze. Wir mussten mehr über diese abgegangen Muhren klettern oder die verschütteten Wege umgehen. Das verlängerte die Strecke und kostete zusätzlich Kraft und Konzentration. Ungefährlich war es auch nicht. Unser Guide war sehr froh, dass wir alle heil über Strecke gekommen sind. Die Träger war trotz ihres Knochenjobs wieder gut drauf.  Bei einer Pause munterte sie uns mit ihrem Hit „Resham firiri“ wieder auf. Wir haben  Glück, an diess Jungs geraten zu sein.

Heute war der letzte Tag des Lichterfestes. Das ist der Höhepunkt der Festwoche. Unser Guide erklärte uns, daß an diesem Tag sich Bruder und Schwester gegenseitig Geschenke machen. Man hängt sich gegenseitig Blumenketten um. Auf dem Weg durch ein Dorf tanzen Kinder auf der Straße. Für kleine Geschenke bekamen auch die Fremde eine Blumenkette.

Abends waren wir in einer sehr rustikalen Lodge. Alles ware aus Holz gezimmert. Strom gab es von einer Solaranlage. Das war so spärlich, dass wir mit der Stirnlampe aus Klo gehen mussten. Gut war, dass das Essen schmeckte. Meine Momo’s waren erste Klasse.

Kinder sind immer präsent und spielen mit allem was die Umgebung hergibt. Hier das Wasser aus einer kaputten Leitung
Die ersten schneebedeckten Gipfel sind zu sehen
Kaum eine Brücke ist intakt. Improvisation ist die Regel
Hängebrücke sind für die Menschen und Mulis die beste Lösung. Hier ein gewaltiges Exemplar
Manchmal müssen auch sie Steinschlägen standhalten
Wasserfälle sind keine Sensation mehr
Alle paar Kilometer verschwindet der Weg im Nichts
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